Mai Bock
Nicht jeder Jungjäger hat die Gelegenheit, und selbst wenn sie vorhanden ist, ist es schwierig, ein Maibock zu erlegen. Ein sehr guter Bekannter von mir erzählte mir, dass er sein erstes Maibock erst nach 6 Jahren erlegt hat. Die Geschichte beginnt eigentlich im Januar auf der Messe in Dortmund. Dort hatte ich die Gelegenheit, einen netten Mann kennenzulernen. Wir haben uns ausgetauscht und er bot mir an, in seinem Revier im Sauerland mein Maibock zu erlegen. Er erwähnte auch, dass meine Frau mir erlauben sollte, ein paar Tage von zu Hause weg zu sein. Glücklicherweise gibt es eine Jagdhütte im Wald, in der man gut schlafen kann, mit einem Kaminofen und Toiletten.
Also hatte meine Frau nichts dagegen, und mit ihrer Zustimmung fuhr ich im Mai ins Sauerland, fest entschlossen, meinen Bock zu bekommen. Der Weg war nicht weit, aber es gab keine Autobahnen in der Nähe, daher dauerte es etwas länger.
Die Hütte fand ich problemlos, zog mich um und der nette Mann zeigte mir das Revier und die möglichen Kanzeln, auf denen ich mich ansitzen konnte. Danach packte ich meine Sachen und machte mich auf den Weg zur Kanzel. Der Abendansitz war leider nicht erfolgreich, ich hatte leider keinen Anblick. Aber mein Wille hatte sich natürlich noch nicht aufgelöst, und am nächsten Morgen dachte ich, dass ich mehr Glück haben würde.
Um 5 Uhr morgens stand ich auf und machte mich zu Fuß auf den Weg zur Kanzel. Der Pirschweg war sauber und ich konnte mich leise bewegen. Plötzlich sah ich einen Bock, der neben der Kanzel stand und mich anstarrte. Ja, auf ein solches Treffen war ich nicht vorbereitet. Nach einem kurzen Moment rannte er mit „Schrecken“ davon. Der Ansitz auf der Kanzel war nicht mehr möglich. Nun gut, es gibt noch genug andere Kanzeln.
Ich kehrte zur Hütte zurück, nahm mein Auto und fuhr zur nächsten Kanzel, die etwas weiter entfernt war. Dort machte ich es mir gemütlich und der Bock kam auch. Leider war er etwa 100 Meter entfernt, was für mich kein Problem war, aber er stand auf dem Berg und es gab keinen Kugelfang. Leider wollte er nicht in meine Richtung gehen, er zog weg und ich verließ auch die Kanzel und schlich durch den Wald.
Auf dem Weg sprang mir noch ein Bock weg. So ein Pech. An dem Tag habe ich zwar viel gesehen, aber keinen jagdlichen Erfolg gehabt. Ich dachte, die Geschichte sei damit zu Ende, aber nein. Zwei Wochen später fuhr ich erneut ins Sauerland, direkt zur Kanzel, wo ich meinem Bock in die Augen geschaut hatte. Ich machte es mir gemütlich und nach einer Stunde Ansitz kam plötzlich ein Bock von der Seite. Meine Aufregung war groß, ich dachte, mein Herz fliegt mir weg. Die Schusslage war sehr schwierig, da die Kanzel unten stand und ich nach oben schießen musste. Also ging ich auf die Knie und brachte mich in Schussposition. Der Bock stand ruhig, der Schuss traf und er lag im Knall. Was für ein Erfolg! Perfekt!
Waidmannsheil!
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